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Hilfe, mein Kind isst kein Gemüse
Geschätze Lesezeit: 7 Minuten

Hilfe, mein Kind isst kein Gemüse!


Schauplatz: Sprechzimmer der Kinderärztin. Wir sind hier für die U9 meiner 5-jährigen Tochter und kommen auf das Thema Ernährung zu sprechen. Ein Problem-Thema, denn: mein Kind isst kein Gemüse. Keine Gurke zum Knabbern beim Abendbrot, keine Tomatenstückchen in der Nudelsoße, keine Paprika in der Brotdose beim Ausflug am Wochenende. Absolut nichts. Zunächst einmal konnte die Kinderärztin Entwarnung geben: solange meine Tochter sich nicht ausschließlich von trockenen Nudeln und Weißbrot ernährt, besteht wenig Grund zur Sorge. Zu Mangelerscheinungen kommt es bei Kindern äußerst selten. Solange sie noch eine gewisse Auswahl an unterschiedlichen Lebensmitteln (tierischen und nicht-tierischen Ursprungs) essen und zumindest die ein oder andere Sorte Obst, werden sie dadurch keine Defizite entwickeln. Als Mama kann ich erst einmal aufatmen. Nicht nur wegen der beruhigenden Worte der Kinderärztin, sondern auch durch das Wissen, dass es vielen tausenden Eltern da draußen ähnlich geht. Trotzdem wäre es mir natürlich lieber, wenn meine Tochter mehr Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien aus Gemüse zu sich nehmen würde. Vielen von euch geht es sicher ähnlich. Deshalb soll es heute genau um das Thema gehen: Was tun, wenn das Kind kein Gemüse isst?

Aber als Baby hat er/sie doch noch alles gegessen

Dieses Phänomen kennen wohl viele von uns: beim Babybrei ist das Kind noch wenig wählerisch, isst pürierte Karotten, Pastinake und Zucchini. Selbst Menüs mit Brokkoli und Spinat werden noch genüsslich verputzt, solange Mama oder Papa den Löffel zum Mund führen. Doch je älter das Kind wird, desto weniger Gemüse wird gegessen, obwohl die Eltern es kontinuierlich anbieten. Dieser Entwicklungsschritt ist leider vollkommen normal. Es handelt sich hierbei um einen evolutionär bedingten Schutzmechanismus, der die Kinder unserer Vorfahren davor bewahrte, giftige Pflanzen, Früchte oder Pilze zu verzehren, sobald sie auch selbstständig herumkrabbelten und liefen. Denn diese schmecken meist eher bitter, herb oder sauer. Süß hingegen wird auch heute noch als „sicher“ gewertet und daher eher gegessen, wenn Kinder selbstständiger werden und sich ihr Bewegungsradius vergrößert. Dass euer Kleinkind nun also die vielen gesunden Dinge, die es als Baby noch gern verspeist hat, ablehnt, ist nicht eure Schuld! Es ist schlicht und ergreifend evolutionär bedingt und in der Steinzeit hätte euer Kind damit sehr gute Überlebenschancen gehabt. Dass in unseren heutigen Kühlschränken natürlich keine giftigen Speisen mehr enthalten sind und dieser angeborene Schutzmechanismus überflüssig ist, hat die Evolution bisher leider irgendwie verpasst. Daher kommen nun nachfolgend unsere Tipps zum Gemüse essen:

Gemüse Tipp 1: Nehmt den Druck raus

Wir Eltern wollen nur das Beste für unsere Kinder. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass wir manchmal übers Ziel hinaus schießen, wenn es um so essentielle Themen wie die Ernährung geht. Das Problem: die Kleinen merken sehr schnell, wenn Eltern wegen etwas besorgt sind. Je mehr das Thema Ernährung oder Gemüse thematisiert wird, desto mehr wird es überhaupt erst zum Problem. Daher sind auch Verhandlungen drum herum á la „erst wird das Gemüse X gegessen, dann gibt es Nachtisch“ absolut kontraproduktiv. So erzeugt ihr nicht nur unnötig Druck um das gesamte Thema, sondern verhindert auch, dass euer Kind ein normales Essverhalten entwickeln kann. Euer Kind lernt auch nicht, dass Gemüse tatsächlich gut schmecken kann, sondern wird es immer mit Zwang und emotionalem Stress assoziieren. Alles was es dabei lernt ist, seine natürlichen Instinkte beim Essen zu ignorieren. Ein Verhalten, dass schlimmstenfalls in späteren Jahren zu Essstörungen führen kann. Das Bundeszentrum für Ernährung rät daher: Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Die Kein-Gemüse-Zeit ist eben meist nur eine Phase und statt mir Druck und Ultimaten, kann man die Kinder altersgerecht und mit Spaß an gesunde Lebensmittel heranführen.

Gemüse Tipp 2: Aber das ist doch so gesund!

Na und? Wie oft greifst du im Kühlschrank zu etwas, von dem du genau weißt, dass es ungesund ist? Und wie oft bestellst du im Restaurant Option A, obwohl du weißt, dass Option B gesünder ist? Und dann soll dieses Argument „gesund“ dein Kind überzeugen, mehr Gemüse zu essen? Kinder handeln in den meisten Alltagssituationen nicht rational. Konzepte wie „gesund“ und „ungesund“ sind viel zu abstrakt, als dass sie verstehen könnten, was die jeweiligen Speisen langfristig in unserem Körper verursachen. Selbst wir Erwachsene ernähren uns ja nicht immer nur gesund, obwohl wir es besser wissen. Das Argument „Aber iss doch bitte den Brokkoli, der ist so gesund“ wird nicht dazu führen, dass dein Kind ihn isst. Vielmehr wird es das Wort „gesund“ zukünftig assoziieren mit „schmeckt mir nicht“ und alle Speisen, die als solche bezeichnet werden, von vornherein ablehnen. Versuche es doch mal mit: „Magst du mal die Bohnen probieren? Ich finde die richtig lecker.“ So gibst du deinem Kind selbst die Entscheidung, ob es etwas probieren möchte und verknüpfst „die Bohne“ mit einem Wort, dessen Bedeutung jedes Kind versteht.

Gemüse Tipp 3: Sei ein gutes Vorbild

Eine britische Studie aus dem Jahr 2012 hat erwiesen, was viele von uns vermuten: gemeinsame Familienmahlzeiten sind ein effektiver Weg, dass Kinder mehr Gemüse essen. Obst und Gemüse sind dabei ein selbstverständlicher Bestandteil jeder Mahlzeit, wobei Eltern beim Essen natürlich mit gutem Beispiel voran gehen sollten. Ein weiterer Tipp: Holt euch weitere „gute Esser“, ob nun Oma und Opa oder die Freund*innen eurer Kinder an den Tisch. Kinder lernen durch Nachahmung und sind eher bereit, neues oder bisher nicht gemochtes zu probieren, wenn sie sehen, wie gut es anderen schmeckt.

Gemüse Tipp 4: Kinder mit einbeziehen

Bezieht eure Kinder in das gesamte Thema Ernährung mit ein. Gebt ihnen die Möglichkeit, selbst Entscheidungen zu treffen und mitzuwirken. So könnt ihr sie zum Beispiel beim Einkaufen mitnehmen und Tomaten, Salat und Gurke selbst auswählen lassen. Vielleicht entdecken sie ja auch eine spannende Gemüsesorte, die sie noch gar nicht kennen und gern probieren möchten. Lasst sie daheim beim Einräumen der Einkäufe helfen sowie beim Kochen. Mit speziellen Kindermessern können auch schon die Kleinsten mitwirken und Spaß an gesunder Ernährung lernen. Und vielleicht wird ja auch das ein oder andere Gemüse schon beim Schnibbeln gekostet. Noch eine weitere Idee: pflanzt in diesem Jahr noch einmal eine einfache Gemüsesorte auf dem Balkon oder im Garten an. Sicher möchte euer Kind probieren, wenn es die Früchte selbst gepflegt und wachsen gesehen hat.

Gemüse Tipp 5: Gemüse immer wieder anders servieren

Wenn dein Kind bestimmte Gemüsesorten nicht mag, ist das noch kein Grund, sie dauerhaft vom Speiseplan zu streichen. Serviere sie doch einfach mal auf andere Art und Weise. Gekochte Karotten wurden abgelehnt? Kein Problem. Dann gibt es sie vielleicht beim nächsten Mal knackig frisch mit einem leckeren Dip, püriert in der Suppe oder geraspelt im Salat. Auch lustige Gesichter aus Gurke oder Paprika oder bunte Gemüseplatten können helfen, die Kinder für Gemüse zu begeistern. Ganz schnell und einfach ist es auch, schöne Figuren aus dem Gemüse mit Plätzchenausstechern zu zaubern. So habe ich meine Tochter nach einigen Vitamin-armen Monaten davon überzeugt, wieder einmal Apfel zu probieren. Inzwischen isst sie ihn auch wieder, wenn es nicht in Blumenform auf dem Teller liegt. Alles, was Spaß macht, ist erlaubt! Zuletzt wunderte ich mich, dass mein Sohn plötzlich keine Gurke mehr gegessen hat. Das Problem: Gurke in Scheiben mag er scheinbar nicht, gewürfelt aber schon. Unser Tipp also: Probieren, probieren, probieren!

Tipp 6: Snacks mit Gemüse anbieten

Insbesondere, wenn das Kind kein Gemüse mag, ist es umso wichtiger darauf zu achten, was es zwischen den Hauptmahlzeiten zu sich nimmt. Statt zuckerhaltigen Keksen und Müsliriegeln sollten eher gesunde Snacks auf dem Speiseplan stehen, wie zum Beispiel unsere Hafer Happen mit Mango, Karotte und Pfirsich. Sie enthalten nur die Süße aus Früchten, sind eine tolle Ballaststoffquelle und perfekt für unterwegs und daheim. Oder wie wäre es mit Gemüse aus dem Quetschbeutel? Unser neuer Quetschie mit Apfel, Karotte und Aprikose enthält verstecktes Gemüse und schmeckt einzeln oder auch im Jogurt oder Quark.

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Gemüse Tipp 7: Gemüse "verstecken"

Wenn du dir sehr große Sorgen machst, weil dein Kind immer weniger gesunde Lebensmittel zu sich nimmt, kannst du natürlich auch versuchen, Gemüse im Essen zu verstecken. Dazu eignen sich viele Gerichte, die an sich schon nicht ungesund sind und mit der Extraportion Gemüse noch etwas mehr Vitamine und wertvolle Inhaltsstoffe gewinnen.
Ein Klassiker dafür ist natürlich die Tomatensoße mit Gemüseeinlage. Dafür eignet sich ein möglichst „neutrales“ Gemüse wie Karotte, Paprika oder Zucchini. Sehr geschmacksintensive Sorten wie Rosenkohl oder Broccoli können wir hierfür nicht empfehlen.

So einfach geht’s:

Eine halbe Zwiebel, eine Knoblauchzehe und ein Gemüse deiner Wahl gewürfelt in etwas Olivenöl anbraten. Dann eine große Portion Tomatenmark zufügen und mit anbraten. So bekommt die fertige Soße wieder etwas mehr Farbe und mehr Tomatengeschmack. Anschließend mit einer Dose gehackter Tomaten aufgießen und etwas köcheln lassen. Vor dem Servieren pürieren und mit Salz und italienischen Kräutern abschmecken. Perfekt dazu passen unsere bunten Bio-Nudeln.
Besonders beliebt ist auch unsere FruchtBar Tomatensoße im praktischen Quetschbeutel. Sie ist bereits ohne Stücke und enthält neben sonnengereiften Tomaten süßliche Karotte. 

Rezept: Kartoffel-Karotten-Puffer

Eine kleine Karotte raspeln und den entstandenen Saft abgießen. Dieser enthält sehr viel Vitamine und kann natürlich noch – vielleicht gemischt mit Apfelsaft – getrunken werden. Dann 2-3 Kartoffeln schälen und ebenfalls raspeln und noch einmal die Flüssigkeit der gesamten Masse abgießen. Ist sehr viel Flüssigkeit enthalten, die Masse in ein sauberes Küchentuch geben und ausdrücken. Dann 1-2 Esslöffel Mehl und ein Ei zugeben. Eine halbe Zwiebel würfeln und zugeben und mit frischer Muskatnuss, Pfeffer und Salz würzen. Alles gut verrühren, löffelweise in eine Pfanne geben und glattstreichen, sodass handtellergroße Puffer entstehen. Von beiden Seiten goldgelb anbraten und servieren. Dazu passt ein frischer Kräuterquark, in dem du ebenfalls noch einmal frisch geriebene Gurke verstecken kannst.
Weitere Gerichte, in denen du super Gemüse verstecken kannst, sind Folgende:
  • Tortellini & Ravioli
  •  Pürierte Suppen
  •  Pizza (mit extra Gemüse in der Tomatensoße)
  •  Gemüseaufstriche fürs Brot
  •  Gemüsemuffins
  •  Süßkartoffel-Pfannkuchen

Und noch ein Tipp: Inzwischen gibt es im Tiefkühlregal vegetarische/vegane Fischstäbchen-Alternativen, die aus Gemüse hergestellt werden. Auch absolut einen Versuch wert und mit Reis oder Kartoffelbrei eine solide Mahlzeit für dein Kind. Und wenn’s hilft, darf auch gern mal mit einem zuckerreduzierten Ketchup „nachgewürzt“ werden. 😉
Das waren unsere Tipps zum Thema „Kind isst kein Gemüse“. Wir hoffen, wir konnten dir damit ein wenig weiterhelfen. Wir wünschen dir viel Geduld bei diesem schwierigen Thema. Und natürlich zum Schluss noch der Hinweis: Wendet euch bei Sorgen und Problemen rund um das Thema Ernährung im Zweifelsfall immer an eure Kinderärzt*in.

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Das waren unsere Tipps zum Thema „Kind isst kein Gemüse“. Wir hoffen, wir konnten dir damit ein wenig weiterhelfen. Wir wünschen dir viel Geduld bei diesem schwierigen Thema. Und natürlich zum Schluss noch der Hinweis: Wende dich bei Sorgen und Problemen rund um das Thema Ernährung im Zweifelsfall immer eure Kinderärzt*in.

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